Es ist das beste Turnierergebnis seit Jahren für uns. In der Bankenmetropole feierten wir einen 2. Platz bei 11 Teilnehmern im C-Level des Volleyballturnies. Es war die erste Teilnahme für uns beim Xmas Frankfurt. Die Veranstaltung richtete neben Volleyball (Level A / B+ / B- / C, Frauen, Männer) auch Wettkämpfe in vielen anderen Sportarten aus, z.B. Schwimmen, Badminton, Tennis und Fußball.
Einige von uns reisten bereits früher an um bei Eiseskälte die Skyline und den Weihnachtsmarkt zu genießen. Wir schneeverwöhnten Sachsen brachten den Winter an diesem 7. Dezember zu den Hessen mit. Die bedankten sich mit diversen Verkehrsbehinderungen, aber auch mit ein wenig Gruppenkuscheln in der Empfangslocation. Insgesamt nahmen ca. 1000 Sportler teil. Bei der Menge organisierte man sehr professionell. Wir konnten uns auch nicht beschweren, alle eMails wurden schnell beantwortet. Mitteilen mussten wir z.B. zwei Krankheitsausfälle. Aber die verbliebenen fünf Spieler machten ihre Sache ganz gut.
Die zwei Spielhallen lagen außerhalb der Stadt und gehörten zu einer größeren Schule. Wie von anderen Turnieren gewohnt, frühstückten wir dort am Buffet am Samstag Morgen. Einziger Kritikpunkt an der Nahrungsversorgung war ein halbstündiger Ausfall der Kaffemaschine am Nachmittag. Uns ging es also gut 😉
Starke Angriffe, Starke Nerven
Gleich am Anfang ging es gegen den Titelverteidiger „Family Dancing“. Zu fünft mussten wir uns erst finden und gerieten gleich mal in Rückstand. Es offenbarten sich in diesem ersten Spiel unsere Stärken und Schwächen für das ganze Turnier. Unsere Angreifer besaßen viel Durchschlagskraft und in der Verteidigung fehlte einer. Vor allem aber bewiesen wir viel Kampfgeist den ganzen Tag über. Gegen die tanzende Familie hatten wir viel Mühe, glichen aber aus und gewannen schließlich beide Sätze.
Das zweite Spiel wurde zu einer Trainingseinheit. Da unser eigentlicher polnischer Gegner vermutlich im Schnee stecken geblieben war, jedenfalls nicht antrat, gewannen wir kampflos. Absolviert wurde stattdessen ein Freundschaftsspiel gegen „Krakersy“, ebenfalls Polen.
Das dritte und letzte Gruppenspiel wurde zum Krimi. Wir verloren den ersten Satz 18:25 gegen die starken „Kiss my Pass Stuttgart“ (Ganz wichtig: Das „P“ im Namen). Dabei blendete uns die Sonne durch die nicht verhängten Hallenfenster des öfteren. Nach dem Seitenwechsel nutzten wir das natürlich aus und spielten geblendete Spieler extra an. So gewannen wir gleichermaßen 25:18. Die Stuttgarter hatten aber bereits einen Satz gegen „Family Dancing“ abgegeben und demzufolge feierten wir den Gruppensieg.
Es folgte eine zweistündige Pause. Schnell verwarfen wir den Plan, diese komplett am Buffet zu verbringen und spielten lieber auf den freien Feldern gegen ebenso Pausierende in wild zusammengewürfelten Mannschaften. So lernten wir auch unsere nächsten Gegner aus Polen noch besser kennen: Krakersy. In den zwei Platzierungsspielen traten wir nun gegen die anderen beiden Gruppensieger an.
Finalspiele
Die kleinen Polen „Krakersy“ überraschten uns – jetzt im Pflichtspiel – mit lautstarken Kampfgesängen und einer gut eingespielten Mannschaft. Klar, so beeindruckt gerieten wir wieder in Rückstand. Sie sangen weiter. Dem hatten wir kurze „Hey“-Rufe nach erfolgreichen Angriffen entgegen zu setzen. Je häufiger diese kurzen Schreie während des ersten Satzes dann erhallten, desto leiser wurden die polnischen Gesänge. Wir gewannen den ersten Durchgang. Im zweiten wählten unsere Gegner die Strategie „Konzentration“ statt „Lautstärke“. Sie kamen kurz in Rückstand, glichen aber zum 7:7 aus. Danach entwickelte sich eine Nervenschlacht. Bis zum 13:13 blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Führungen. Aber nun trat unser Falk an die Aufgabe. Und er brachte seine besten. Krakersy kam schon meist an die Bälle ran, aber sie waren unter Druck. Entweder unterliefen ihnen jetzt Fehler oder ihre Angriffen waren zu harmlos. Falk beendete seine Serie mit einem Fehler, aber da stand es bereits 22:13 und das Spiel war gelaufen.
Vor dem letzten Spiel um den Turniersieg schiedsten wir ein B – Spiel, stellten aber extra einen Spion ab. Dieser beobachtete unsere letzten Gegner „Matruska“ aus Russland, die ihrerseits gegen Krakersy antraten. Er berichtete ernüchtert von einer sehr einseitigen Party zugunsten der russischen Übermacht. Ihre Angriffe konnte man als gut, aber nicht wirklich als überragend bezeichnen. Vor allem parierten sie unsere sehr viel besser als unsere vorhergehenden Gegner. Wir kämpften, aber hatten das Nachsehen und bejubelten dennoch das beste Turnierergebnis seit langem für uns Queerschläger: Die Silbermedaille.
Scheesturm auf Rückreise
Die Party am Abend hatte einiges zu bieten. Vor allem aber viele viele Leute, da sie keine Veranstaltung exklusiv für die Sportler war. Nach diversen Stadtbesichtigungen reisten die letzten von uns schließlich am Sonntag Mittag nach dem Buffet von der Xmas Frankfurt ab. Unsere Fahrer mussten im Schneesturm auf der Autobahn ein wenig leiden. Die Reise hatte sich aber dennoch gelohnt, nicht nur wegen des sportlichen Erfolgs. Unsere Spieler konnten sich mehr als sonst auf Turnieren austoben. Die Frankfurter waren superfreundlich und wir trafen natürlich wieder viele befreundete Spieler anderer Vereine. Vielleicht schaffen wir auch mal einen kleinen Turniersieg 🙂