Zum Männertag machten wir uns diesmal auf ins Lange Chursdorf. Für manch einen dauerte es schon lange, bis er dort war.
Aus allen Richtungen strömten wir herbei und passierten dabei auch wunderbar lila blühende Felder, die in der Provinz an die Provence erinnerten. Das Wetter war allerdings nicht so recht südfranzösisch – man kann auch sagen, es regnete.
Wir sammelten uns dann auf Wolframs Grundstück, welches dieser dankenswerter Weise auch für die späteren Tageszeiten zur Verfügung stellte. Nachdem alle bereits Verletzten ausreichend integriert waren und auch der Leithund eintraf, machten wir uns frohen Mutes auf den Weg. Zunächst durchschritten wir gemütlichen Schrittes das Lange Chursdorf. Da gab es allerhand Stillgelegtes, Neugebautes und zu Bespringendes zu sehen.
Dann kamen wir in noch weniger bewohnte Regionen. Der Leithund fetzte vor und zurück und versorgte uns mit einigen Schreckmomenten. Abkürzende Trampelpfade wurden nicht immer benutzt. Wir zogen die Hügel hinauf – weniger hinab – und gruppierten uns immer mal um.
Einige Pflanzen am Wegesrand konnten bestimmt werden, viele nicht. Viele weitere Umfeldinformationen konnten durch hier heimische Wandermitglieder oder aber mobile Internetrecherche eingeholt werden.
Sehr interessant war auch die Energiegewinnung durch Wasserkraft en miniature.
Die überschaubare Anzahl der Gruppenmitglieder lag immer um 1-2 unter dem Ausgangsniveau, da aufgenommene Flüssigkeiten auch wieder raus mußten.
Die zu laufenden Strecken dehnten sich doch recht weit aus, so daß sich bei manchem sogar die Sohlen von den Schuhen lösten. Durch den Inhalt des mitgeführten Sanipäckchens ließen sich diese aber provisorisch refixieren, so daß uns das bis auf ein Schlappgeräusch nicht weiter störte. Glücklicherweise war dies der einzig notwendige medizinische Einsatz – auch der Leithund attackierte niemanden (was mancher befürchtete), sondern hielt die Herde mit sanftem Druck zusammen.
Zum Wendepunkt unseres Ausfluges hatten wir eine Teichmühle in einem beliebten Vorort von Langenchursdorf auserkoren. Die Mühle war offensichtlich, den Teich habe zumindest ich nicht gesehen. Das machte aber eigentlich nichts, da es ausreichend von oben „teichte“. Auch aus diesem Grunde waren wir froh, daß die Mühle ein Dach hatte. Unter demselben sammelten wir uns so nach und nach einschließlich Leithund, um unsere wanderungsbedingten Energiedefizite auszugleichen. Dazu wurde Süßes oder Herzhaftes benutzt, meist erneut verdünnt mit Gerstensaft. Am Ende bekam dann jeder noch ein Minifläschchen zur Erleichterung des Heimweges, was recht effektiv war. Zum Beweis der Anwesenheit wurden Fotos unter kleinen Regenbögen gemacht. Das war insofern interessant, als die Sonne fehlte. Trotzdem war es auf dem Rückweg hell genug.
Einige Wanderfreunde besichtigten noch weitere touristische Höhepunkte der Region, stießen aber nur wenig später wieder zum Hauptfeld. Über Felder und deren Wege ging es dann wieder zurück ins Lange Chursdorf.
Ob der Rückweg wirklich schneller ging als der Hinweg, sei dahingestellt. Möglicherweise war er ja auch kürzer. Nach Passage eines sonderbaren Bauernhofes fanden wir uns bald wieder auf der Waldenburger Strasse und erreichten alle so nach und nach unseren Ausgangsort. Dort bezogen wir eine schöne Scheune – auch mit Dach und Hosentrockengerät in der Ecke. Glücklicherweise regnete es dann aber nicht mehr, und das Grillen konnte im Freien wasserfrei auf Hochtouren gebracht werden. Die Scheune wurde zügig mit ausreichend Sitzgelegenheiten und Nahrungsmittelstellflächen bestellt. Die Gaumenfreuden ließen keine Wünsche offen. Sie reichten auch hier von süß bis herzhaft, warm bis kalt und Fleisch bis Pflanze. Es trafen dann noch eine ganze Menge Wanderunfreudige ein, die aber eß-, trink- und gesprächswillig waren. So klang der Männertag 2014 in gemütlicher Runde aus. Unser Dank gilt nochmals allen Organisatoren und besonders Wolfram für die Bereitstellung der Örtlichkeiten.
Marcus