Zuerst kam das übliche Gezerre, welche Spieler unseren Verein am dritten Ligaspieltag vertreten würden. Die einfache Frage: „Spielst du mit?“ kennt tausend Antworten. „Vielleicht“, „Jein“, „Wenn das und das Ereignis, dann eventuell…“ sind im Ranking ganz vorn dabei. Böse Zungen behaupten, in anderen Vereinen wäre das auch nicht besser.
Jedenfalls hatten wir ein komfortables Punktepolster aus den ersten beiden Spieltagen im Gepäck, dass es letztendlich nicht so sehr drauf ankam, welcher Spieler spielt. Nur sollten es mindestens sechs an der Zahl sein. Außerdem war die Frage noch nicht endgültig geklärt, was wir denn im Falle eines Gruppensieges mit unserem Triumpf anfangen sollten. Da reichte das Spektrum der Möglichkeiten vom unverzüglichen Durchmarsch in die A-Liga bis zum Verzicht auf die Aufstiegsoption. Bei der Auswahl der Spieler hatten wir damit freie Hand. Weil praktisch noch am Vorabend des Turniers die Starterliste nicht in trockenen Tüchern war, hatten wir vorsichtshalber einen befreundeten Spieler aus Leipzig rekrutiert, als Lückenfüller sozusagen.
Der Spieltag begann sehr früh, also noch vor dem Aufstehen. Und der erste Gegner war auch gleich unser unmittelbarer Tabellennachbar und Titelaspirant aus Wien. Einen hochklassigen ersten Satz konnten wir knapp für uns entscheiden, dann forderte die Müdigkeit ihren Tribut. Das zähe Ringen um die beiden folgenden Sätze endete für uns mit einem ernüchternden 1:2. Wien war gleichauf und frohlockte schon.
Das zweite Spiel gegen München fing an, wie das erste endete: hochklassig, doch für uns erfolglos. Wir mussten einem Rückstand hinterher jagen. Bei dieser Aufholjagd kam uns zugute, dass sich der Lückenfüller aus Leipzig als eine sichere Stütze in die Mannschaft einfügte, Ruhe ins Spiel brachte und damit einen spielentscheidenden Beitrag zum 2:1 Gewinn leistete.
Das dritte Spiel gegen Prag wollten wir eigentlich kräfteschonend in zwei Sätzen gewinnen. Doch dazu hätten wir noch etwas zwingender agieren müssen. Prag nutzte die Freiräume, die wir boten, und auch hier war unser Sieg denkbar knapp. Wieder 2:1.
Inzwischen hatte Wien das Match gegen Nürnberg unerwartet verloren, und der Jubel wurde zur Ernüchterung. „Tja, wenn man aufsteigen will, dann muss man eben besser spielen!“ war aus dem Publikum zu vernehmen. Prinzipiell nicht verkehrt, dieser Ansatz.
Wir hatten nur noch ein letztes Spiel gegen Halle zu bestreiten, eigentlich eine Formsache. Doch gerade bei solchen sicher geglaubten Siegen kommt es häufig zu unerwarteten Wendungen. Der Gastgeber wehrte sich tapfer, verfügte jedoch nicht über die nötigen spielerischen Mittel.
Alles in allem war das Spielniveau extrem hoch. In spektakulären Wettkämpfen bewiesen sich die Mannschaften gegenseitig, dass sie Willens und in der Lage waren, einander zu schlagen. Damit hatten 70 Prozent der Teams eine reale Chance zum Gruppensieg, und die Tabellenspitze war entsprechend eng. Doch es kann nur einen Winner geben…
Kurz gesagt, die Queerschläger schafften es, alle anderen Mannschaften auf die hinteren Ränge zu verweisen und haben somit die Möglichkeit, die nächste Saison in der höheren Liga zu spielen. Wir sollten diese Möglichkeit nutzen und bis dahin hart trainieren, denn dort weht ein etwas kräftigerer Wind.
Dank nochmal an alle Spieler, die zu diesem Erfolg beigetrage haben, insbesondere auch unserem Lückenfüller aus Leipzig.
Frank Meyer
Hat sich das Daunendrücken 😉 doch gelohnt …. spielt ihr dann in der Weltliega, wenn jetzt schon WIEN, PRAG, München und HALLE dabei waren?
Ich gratuliere zu diesem erfolgreichen Start in den Ligaalltag!
Ich hoffe bald wieder mit von der Partie sein zu können.
Klar doch, das war Weltklasse 🙂
mal sehen, auf was sich so geeinigt wird. Theoretisch gibt es auch ne Mannschaft aus Paris