Rabenberg 2016: Auslaufmodell oder Neustart?

RabenbergBereits im Vorfeld machte sich Enttäuschung breit über die geringen Anmeldezahlen zur 14. Rabenberg-Veranstaltung der Chemnitzer Queerschläger. Die eigenen Leute waren nicht so recht oder so zahlreich wie früher zu begeistern, Gründe mannigfaltig.

Unser Rabenberg also ein Auslaufmodell?

Stärkste Fraktion bildeten die Leipziger Rosalöwen und retteten damit das Wochenende vom 12.-14. August 2016. Mit immerhin insgesamt 39 Teilnehmern konnte das Programm erfolgreich und gut gelaunt stattfinden. So gut, dass sich mehrere Tatkräftige an die Planung für die Neuauflage der Veranstaltung 2017 machten. Nötig ist ein neuer Schwung auf jeden Fall. Der Queerschläger Vorstand hat sich mehrheitlich gegen eine Neuauflage ausgesprochen aufgrund der geringen eigenen Nachfrage. Wichtigste Person darin aber, der Vorsitzende Uwe, steht nach wie vor fest zur Veranstaltung, die er schon Ewigkeiten leitet.

Der Queerschläger Rabenberg, was ist das aber!?
Hier für Unkundige die knappe Erklärung: Ein Mix aus Trainingscamp, Wettkampf und Party an einem Wochenende auf der Rabenberg-Anlage inklusive Übernachtung und Vollverpflegung. Eingeladen werden stets alle schwullesbischen Sportvereine der Region.
Zentrale Sportart ist Volleyball; Beachvolleyballer, Schwimmer, Wanderer, Badmintonspieler kommen ebenfalls satt auf ihre Kosten. Genutzt wurde von den Hobbysportlern meist fast alles, was die Anlage so hergibt:
Tischtennis, Kegeln, Sauna, Tennis, Leichtathletik, Squash.
Nicht zu vergessen aber auch: Kuchen essen, Kaffee trinken, Billard und Bier sowie Gedankenaustausch mit neuen und alten Freunden und Tanzen auf der Samstagabend-Party.

Organisation 2002 – 2016: SV Queerschläger e.V.
2017 ?

Kurze oder ausführliche Statements zu einem möglichen Rabenberg 2017, sehnlichst erwartet von Uwe, bitte an:

orga@rabenberg-wochenende.de oder einfach hier als Kommentar

viele liebe Grüße
Uwe, Marco

Dritter Ligaspieltag 2016 in Chemnitz

Samstag, der zehnte September. Milde Sonnenstrahlen kitzeln einen behutsam aus dem Schlaf. Ein strahlendblauer Himmel lässt Chemnitz in seinem besten Licht erscheinen. Liebliches Vogelgezwitscher. Anpfiff ist erst um zehn, genügend Zeit also für ein knuspriges Marmeladenbrötchen und ein Tässchen Kaffee dazu. Kein Wölkchen trübt das spätsommerliche Bild, ein prächtiger Tag kündigt sich an…

STOP!
STOP!
STOP!

Dieser Bericht ist doch schon geschrieben worden! Das war genau vor einem Jahr, als der Spieltag gleichermaßen traumhaft begann und sich dann aus sportlicher Sicht zum Alptraum entwickelte. Damals sind wir aus dem B-Level rausgeflogen, in das wir uns im Vorjahr heldenhaft hineingekämpft hatten. Doch inzwischen ist viel Zeit vergangen. Ein Jahr, in dem wir regelmäßig trainiert haben und eine stabile Ligamannschaft formieren konnten. Unser Spielvermögen hatte mittlerweile solide B-Qualität erreicht. Was uns Queerschlägern längst klar war, musste nur noch den Mitbewerbern schonend beigebracht werden: Wir gehören in der Liga ins B-Niveau!

Die Ausgangssituation in diesem Jahr war für einen Aufstieg optimal. Mit nur einem Spielverlust in den beiden vorangegangenen Spieltagen waren wir Tabellenführer und konnten nur noch durch Verquickung unglücklicher Umstände vom Thron geschubst werden. Doch davon hat man ja schon oft genug gehört…

Die Vorgeschichte des Chemnitzer Spieltages bestand aus einer Anhäufung kleinerer und größerer Pannen. Zum einen wurde ziemlich plötzlich die lange geplante Party im Fuchsbau abgesagt (was aber im Nachhinein betrachtet keinen Verlust darstellte), des Weiteren wurde die auserwählte Lokalität zum Spielerempfang kurzfristig geschlossen. Ins Ausweichquartier im Cafe Moskau hatte es allerdings keinen einzigen Spieler verschlagen, weil die auswärtigen Gäste zum Teil durch Autopanne arg verspätet waren, zum Teil durch Mannschaftsauflösung oder anderes Theater überhaupt nicht anreisten, die restlichen Spieler fuhren sofort zum Gastgeber oder kamen erst am Samstag früh zur Sporthalle. Im Cafe Moskau jedenfalls wartete unser Vereinspräsident Uwe vergeblich auf Gesellschaft und bekam dabei einen Hals wie ein Ochsenfrosch (nicht so schleimig, dafür dreimal so geschwollen). Zu Recht! Mit dieser Aufopferung hat Uwe eigentlich einen Orden verdient!

Dritter Ligaspieltag 2016 In Chemnitz
Dritter Ligaspieltag 2016 In Chemnitz

Ich selbst konnte dem Turnier nicht von der ersten Minute an beiwohnen. Um meinen Übernachtungsgästen ein behagliches Ambiente zu bieten, musste noch ein beispielloser Aufräum- und Reinigungsstau bewältigt werden. Das zog sich den ganzen Vormittag, und für diesen Kraftakt hätte ich mindestens genauso einen Orden verdient. Inzwischen stand die Sonne schon im Zenit. Wie wird es meiner Mannschaft wohl ergangen sein? Hatte sie auf das solide Fundament aufgebaut? Oder schon alles versaut?

Diese Fragen beantworteten sich Momente später von allein. Der erste Anblick meiner Mannschaftskameraden am mannigfaltigen Spielerbuffet verriet schon alles. So tiefenentspannt hatte ich sie noch nie bei einem Turnier erlebt. Völlig relaxed saßen sie beieinander, naschten von den Köstlichkeiten und scherzten herum. Übersetzt hieß das: AUFSTIEG IST SICHER!

Das Auftaktspiel gegen Hamburg hatten die Queerschläger in zwei Sätzen gewonnen, der erste wohl ziemlich deutlich, der zweite hart umkämpft. Damit war die Tabellenspitze gesichert. Im folgenden Spiel besiegten die Rosa Löwen aus Leipzig ihre Braunschweiger Gegner in zwei Sätzen, danach folgte die Partie Hamburg gegen Halle. Hamburg holte sich verdient den ersten Satz, hatte dann aber keine richtige Lust (oder Kondition) mehr, um dem stärker werdenden Gegner Paroli zu bieten. Die folgenden beiden Sätze gingen nach zähem Ringen an die Saaleperlen aus Halle.

Das Match Chemnitz gegen Braunschweig verstrich hingegen im Eilzugtempo. In zwei äußerst kurzweiligen Sätzen zeigte unser Ligateam dem Kontrahenten, was man in der letzten Zeit alles so gelernt hatte: saftige Aufschläge, variable und ideenreiche Spielzüge, zornige Angriffe von jeglicher Position, hier und da ein listiger Trick, Monsterblocks und sicheres Abwehrverhalten. Da hat das Zuschauen richtig Spaß gemacht, wenn man nicht gerade ein Braunschweiger Fan war.

Das folgende Spiel hingegen war wieder zäh wie Leder. Leipzig und Halle hatten wohl viel zu viel Respekt voreinander (oder war es doch Sympathie?), um dem Gegner mal richtig zu zeigen, wo der Hammer hängt. Die Führung schwappte ständig hin und her und keiner schien sie richtig haben zu wollen. Nach drei Sätzen schließlich blieb der Sieg an den Rosa Löwen haften.

Gleiches traf für das Match Hamburg gegen Braunschweig zu. Auch hier brauchten zwei müde Gegner die volle Spielzeit, um herauszufinden, wer wohl der bessere ist. Braunschweig setzte sich mit 2:1 durch.

Im letzten Spiel des Turniers trafen die Queerschläger auf die Saaleperlen. Auch das war eine Augenweide für alle Zuschauer. Davon gab es in der riesigen Richard- Hartmann- Halle leider viel zu wenige (wohlwollend aufgerundet waren es zehn, inclusive Hallenwart und Hausmeister). Die Saaleperlen waren sicher noch etwas beeindruckt von unserer Machtdemonstration gegen Braunschweig, doch sie leisteten tapfer Widerstand. Und auch unsere Jungs hatten wieder ein paar Zacken zurückgedreht, denn es soll ja auch noch Spaß machen.

Inzwischen war es schon um sechs, acht Stunden für sieben Spiele, das muss man sich leisten können! Schade, dass die Mannschaften aus Berlin und Hannover dem Turnier ferngeblieben sind. Auf den unbespielten Feldern der überdimensionierten Halle wären sicherlich noch schöne Partien zustande gekommen. Auch hätte das liebevoll hergerichtete Buffet noch ein paar Dutzend Esser mehr vertragen können, ganz zu schweigen von den vielen leeren Betten und den darüber traurigen Gastgebern…

Das lustige Abendessen im Chemnitzer Ratskeller hätte einen eigenen Bericht verdient. Doch obwohl es in keinerlei Hinsicht ein Höhepunkt war, wird es auch ohne penible Buchführung in lebhafter Erinnerung bleiben.

Ein Dankeschön an unsere lieben Gäste. Sicherlich sehen wir uns auf dem einen oder anderen Turnier wieder, spätestens aber zu unserem 20. Geburtstag im nächsten Jahr. Danke auch an die Organisatoren, alle Helfer am Buffet und in der Sporthalle, den Gastgebern und vor allem unserem Vereinspräsidenten Uwe.

Frank M.

Ergebnisse:

  • Chemnitz – Hamburg 2:0
  • Leipzig – Braunschweig 2:0
  • Hamburg-Halle 1:2
  • Chemnitz-Braunschweig 2:0
  • Halle-Leipzig 1:2
  • Hamburg-Braunschweig 1:2
  • Chemnitz-Halle 2:0
tabelle3

Männertagstour 2016

Wie zu Himmelfahrt üblich, machten wir uns dieses Jahr auf gen Himmel. Damit der Weg nicht gar zu weit war, starteten wir schon relativ hoch in Mittelsaida, auf ca. 500 Metern über dem Meer. Das leibliche Wohl war schon dadurch gesichert, daß wir an der Butter-Villa unseren Aufstieg begannen. Dabei hatten wir die höchsten Gipfel des Erzgebirges zumindest anfangs immer im Blick.
Wir wanderten bei schönstem Wetter auf Wanderwegen und anderen Strichen der Landkarte, die unser Wanderführer Jens-Uwe bewanderungswürdig hielt (die sich später aber bei genauerer Prüfung als Isohypsen offenbarten). Dadurch verloren wir den Himmel zunehmend aus dem Blick und fanden uns eher in Niederungen wieder.
Dort wurde für Bildung und das dazu nötige Rüstzeug geworben.
Wir trafen alle möglichen sonderbaren Tiere: ein Pfau schlug sein Rad (die Pfauin schien’s nicht zu interessieren), Schafe präsentierten auffälliges Gehörn. Luxuriös bekleidete Insekten wurden besprochen, aber nicht gesichtet.
Die anvisierte Schankwirtschaft wurde letztlich nicht erreicht. Glücklicherweise hatten wandererprobte Mitläufer festen und flüssigen Notproviant mit, darunter auch extrem Nahrhaftes aus Fernost. So konnten wir uns trotz Enttäuschung wegen Nichterreichens der Wanderziele gegenseitig wieder aufbauen und für den Heimweg motivieren.
Zu Hause – eben in der Butter-Villa – angekommen, wurden wir erstmal wieder ins Lot gerückt.
Dazu zeigte uns Jens-Uwe, was man mit hohen Temperaturen (bis über 4000°C!) alles anstellen kann – zumindest theoretisch. Praktisch litten wir dann besonders nach Sonnenuntergang doch eher unter der Kälte. Lediglich in den oberen Etagen der Butter-Villa (besonders im turmigen Rapunzelzimmer) und in Grillnähe war es wärmer – diese Plätze waren dann entsprechend heiß (begehrt). Die vorher abgewanderten Kalorien sackten wir mit Grillgut und vielen anderen Leckereien wieder ein, bevor wir uns zu später Stunde gesättigt und erfrischt auf den Heimweg machten.
Insgesamt war es ein gelungener Tag. Wir danken besonders Jens-Uwe für die Organisation und das Bereitstellen der Örtlichkeiten.
Marcus

k_6317k_6343k_6322

Turnier in Jena

Vor etwa einem halben Jahr, als der Turnierkalender fürs neue Jahr bekanntgegeben wurde, war es für die Queerschläger geradezu eine Selbstverständlichkeit, zum traditionellen Volleyballturnier nach Jena zu fahren. Allein die geografische Nähe dieser Stadt zu Chemnitz und die fast geradlinige Autobahn dazwischen entkräfteten jedes Argument, dass eine Reise dorthin in irgendeiner Form unbillig sei. Es ist ja tatsächlich nur ein Katzensprung. Zudem hatte seit Gründung des SV Queerschläger hier eine Reihe von Spielern eine warme Obhut gefunden, deren Wurzeln in Jena und bei dem SV Paradiesvögel zu finden sind. Um einen Höflichkeitsbesuch kam man damit nicht umhin, und so wurde bedenkenlos eine Mannschaft fürs dortige Turnier gemeldet.
A5-queer_d600Sechs Spieler waren schnell gefunden, die unseren Verein im Spielniveau C vertreten sollten. Doch je näher der Spieltag rückte, desto bedrohlicher begann die Liste der Chemnitzer Mitspieler zu wanken. Wenige Tage vor dem Anpfiff stellte der erste seine Teilnahme infrage, wegen eines Wehwehchens am Knie. Der zweite bekam es an der Schulter, der nächste am Fuß und die verbliebenen drei fast am Kopf. Denn am Vortag des Turniers war wieder völlig unklar, in welcher Mannschaftsstärke wir fahren würden. Jedes Mal dasselbe Theater!
Beim Turnier waren wir schließlich zu siebent. Siehe da! In unserem Spielniveau gab es noch fünf weitere Mannschaften, gegen zwei von denen wir in einer Vorrunde bestehen mussten. Der Zeitplan war straff, unser war das erste Spiel, es blieb kaum Zeit, sich vorher am üppigen Frühstücksbuffet zu laben, alte Freunde zu begrüßen oder die müden Muskeln zu erwärmen. Unser Gegner, die Jungs von den Paradiesvögeln aus Jena, warteten schon auf dem Spielfeld. Es ging los. Mit besonnenen und präzisen Spielzügen sammelten wir die ersten Punkte, der Kontrahent wehrte sich nur kümmerlich. Schläft er noch? Eher vermittelte er den Eindruck eines Kaninchens, das in Schockstarre dem Python beim Fressen zuschaut. Das war unsere Chance und wir nutzten sie prächtig! Haushoher Satzgewinn! Im zweiten Satz gerieten wir anfangs in Rückstand, unser Gegner war erwacht. Doch selbst das war zu keiner Zeit bedrohlich, denn wir konnten noch eine Schippe zulegen und schließlich unseren ersten Sieg feiern. Die halbe Miete war jetzt schon rein!
Das zweite Spiel der Vorrunde war deutlich schwerer, der technisch viel versiertere Gegner „Skyhawks“ drängte uns sofort in die Defensive. Doch auch uns gelangen immer wieder sehenswerte Spielzüge, die offenbar auch das gegnerische Team beeindruckten und unser Selbstvertrauen beflügelten. Unbeirrt sammelten wir die Punkte, konnten den Rückstand schließlich ausgleichen und dem Widersacher kurz vor der Ziellinie den sicher geglaubten Sieg entreißen. Halleluja, das harte Training hat sich gelohnt! Auch der zweite Satz begann vielversprechend. Die ersten Punkte waren unser, die Moral des Gegners schien geknackt. Bis zu einem eigenen Fehler und dem darauf folgenden Aufschlag der Gastgeber. Der Aufschlag war gut, landete zielgenau in unserem Feld. Der nächste und der dritte ebenso. Unser Team fand einfach keine Antwort auf die Aufschläge eines jungen Mannes, der nun wie vom Teufel beseelt uns einen nach dem anderen Ball um die Ohren pfefferte. Das kann er doch nicht machen! Erst nachdem er seiner Mannschaft ein ganzes Dutzend Punkte beschert hatte, konnten wir seinem Treiben ein Ende bereiten. Doch da war es schon zu spät, die verbleibende Zeit war zu knapp, diese Scharte wieder auszumerzen. Aber es ist ja keine Schande, sich mit einem ebenbürtigen Gegner die Punkte zu teilen, wir waren damit der Zweitplatzierte in unserer Vorrunde und mussten im Halbfinale mit dem Erstplatzierten der zweiten Gruppe die Kräfte messen.
Und das war ein ganz anderes Kaliber. Ein ganz anderes Niveau. Nach eigenem Bekunden waren sich die sechs wohltrainierten Burschen aus Jena bei der Anmeldung unsicher, in welches Spielniveau man sich einschreiben sollte. Man war ja das erste Mal dabei und kannte den Maßstab nicht. Hinter vorgehaltener Hand wurde jedoch gemunkelt, dass sie sich nur die Schmach ersparen wollten, womöglich gegen eine schwule Mannschaft zu verlieren und somit das niedrigere Niveau gewählt hatten. Wie dem auch sei, sie spielten extrem gut, ließen uns lediglich mitspielen und eine Reihe von Punkten sammeln. Doch selbst im Vollbesitz unserer Kräfte hätten wir keine Chance auf den Sieg gehabt. Mit dieser Niederlage blieb uns noch die Hoffnung auf den dritten Platz, die wir mit einem Triumph in unserem letzten Spiel erfüllen konnten.
Den Gegner kannten wir bereits aus der Vorrunde, es war die Mannschaft mit dem teuflisch guten Angeber. Wir wussten auch, dass wir diese Mannschaft knacken konnten und machten uns unverzüglich ans Werk. Beide Sätze waren von vorn bis hinten ausgeglichen, die Führung wechselte einige Male hin und her und war zum Satzende jeweils bei uns. Und darauf kommt es ja an.
Damit hatten wir den dritten Platz in einem hochkarätigen Wettkampf errungen. Den Paradiesvögeln als Organisator sei an dieser Stelle für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gedankt, eine besonders lobende Erwähnung verdient nochmals die üppige Verköstigung am Spielfeldrand. Lediglich unser traditionelles vereinsinternes Hickhack im Vorfeld wirft einen kleinen Schatten auf das ansonsten tadellose Turnier. Nächstes Jahr kommen wir gern wieder.
Frank M.

2. Ligaspieltag

Beim 2. Ligaspieltag in Berlin am 16. April verteidigten die Chemnitzer ihre Tabellenführung knapp. Die im Vergleich zum 1. Wettkampftag in Leipzig größere Reisestrecke nahmen mit sieben weniger Spieler auf sich. Diese zeigten sich aber in fantastischer, gut eingespielter Verfassung bei allen 4 Spielen. Gegen Halle, Braunschweig und Leipzig fuhr das Team stabile Zweisatzsiege ein. Lediglich gegen die Gastgeber konnte in einem sehenswerten engen Match nicht gewonnen werden. Berlin revanchierte sich für die Zweisatzniederlage von Leipzig, rückt in der Tabelle auf und wird sicherlich mit berechtigten Aufstiegsambitionen zum finalen Spieltag am 10. September nach Chemnitz kommen. In der Richard-Hartmann-Halle treffen die beiden bis jetzt Erstplatzierten nun nicht mehr aufeinander. Sämtliche Teams müssen dann nochmals je 4 kräftezehrende Spiele absolvieren um am Ende einen Aufsteiger zu krönen. Gefeiert wird in jedem Fall danach im Fuchsbau / Club FX.
tab2_2016 erg2_2016

Kräftemessen beim 1. Ligaspieltag 2016

Wir hätten nach unserem Abschied aus dem B- Level im September 2015 auch den hübschen Kopf in den Sand stecken können. Aber wer uns kennt weiß, wir haben das auch ernsthaft versucht – lach. Ein Glück war unsere Motivation dafür nicht sehr ausdauernd, wer kann schon so lange die Luft anhalten.

Also besuchten wir die Rosa Löwen in Leipzig zum 1. Ligaspieltag der Saison 2016 am 26. Februar dann doch entsprechend erwartungsfroh. Wir wollten ja herausfinden, ob sich das rumschrauben an unserer Taktik und Technik, das wöchentliche Training und unsere charmanten Geheimwaffen vielleicht doch als nützlich erwiesen.

Unsere Gastgeber stellten uns nicht nur einen super Austragungsort zur Verfügung, sondern auch ein reichliches Buffet. Worüber nicht nur wir (bissel neidisch waren wir schon), sondern auch Hamburg Royal 2.0, die Hautevolley Braunschweig, Kiss My Ace, die Leine(b)engels Hannover und die Saaleperlen II sehr erfreut waren.

liga2016_2Die Sporthalle begann sich nun zu füllen, nach der herzlichen Begrüßung konnten wir gleich mal zur Erwärmung übergehen und die Muskeln spielen lassen. Das erste Match gegen Kiss My Ace konnten wir in zwei Sätzen für uns entscheiden. Zufall oder Können, da waren wir uns nicht sicher. Im folgenden Spiel gegen die Gastgeber sollten wir wohl Gewissheit erhalten. Blumige Worte kann man für diesen Kampf in drei Sätzen wohl nicht finden. Es war hart – das Team ging an seine Grenzen. Im Feld und auch am Spielfeldrand heizte sich die Stimmung auf. In Auszeiten wurden immer wieder nützliche Korrekturen vorgenommen, an Kampfgeist und Siegeswille appelliert. Der Eifer packte die ganze Mannschaft. Es war knapp, so knapp wie Wasser in der Wüste. Dank dem großen Einsatz aller konnten wir das Match für uns entscheiden. JUUUBB – EEELL hieß es dann.

In der anschließenden Pause konnte der Adrenalin-Spiegel wieder auf Normalwerte gebracht werden. Wir waren überrascht, keine Spur mehr von Zweifel. Auch die folgenden beiden Spiele zuerst gegen die Leine(b)engels Hannover und dann gegen Hamburg Royal 2.0 konnten wir jeweils in zwei Sätzen gewinnen. Immer wieder mussten wir uns dazu auf unsere Stärken besinnen und dem Gelernten vertrauen. Mich macht es stolz, zu diesem Team zu gehören. Jeder, im Spiel, wie auch außerhalb, hat dazu beigetragen so ein Ergebnis für die Queerschläger zu erzielen.

In das Leipziger Abend-, bzw. Nachtleben konnte ich diesmal nicht mit abtauchen. Fraglich auch, ob ich euch davon berichten würde. In diesem Sinne einen großen Dank – eine „JUUUBBEEELL-WWUURRSST“ an euch.

Micha

P.S. Charmante Geheimwaffen waren wir demnach wohl alle 🙂

Neujahrsbrunch statt Weihnachtsfeier

Einer Anregung aus der lezten Mitgliederversammlung folgend, beschloss der Vereins-Vorstand statt einer Weihnachtsfeier im ohnehin meist überbuchten Dezember einen Neujahrsbrunch im noch jungen Jahr 2016 zu veranstalten. Eine Location in der genügend Raum für die ca. 30 Sportfreunde an einer Tafel vorhanden ist, findet sich da auch leichter.

So traf man sich also am 17. Januar  um 10 Uhr im zentral gelegenen Turm-Brauhaus zu Chemnitz.
Das Bufett im ersten Stock offerierte eine gute Auswahl an Frühstück-Standards und Spezialitäten, die bei der großen Menge an hungrigen Brunch-Gästen auch zügig nachgelegt wurden. Vor 12 Uhr konnte man dann schon übergangslos ins Mittagsmenü wechseln, falls man da noch oder schon wieder Hunger hatte.

Insgesamt eine gute Entscheidung, die durchaus im nächsten Jahr wiederholt werden könnte. Eine gute Gelegenheit sich zwischen Advents-Wochenende und Mitgliederversammlung außerhalb der Trainingszeiten mal wiederzusehen.
<wolf>

Turmbrauhaus

Dritter Ligaspieltag in Chemnitz

richardhartmannhalle_kleinSamstag, der zwölfte September. Milde Sonnenstrahlen kitzeln einen behutsam aus dem Schlaf. Ein strahlendblauer Himmel lässt Chemnitz in seinem besten Licht erscheinen. Liebliches Vogelgezwitscher. Anpfiff ist erst um zehn, genügend Zeit also für ein knuspriges Marmeladenbrötchen und ein Tässchen Kaffee dazu. Kein Wölkchen trübt das spätsommerliche Bild, es hätte so ein prächtiger Tag werden können…

Die Richard- Hartmann- Halle war auserwählt worden, eine der modernsten Sportstätten, die Chemnitz zu bieten hat. Und man hatte die Wochen zuvor beflissen trainiert, um hier der versammelten Welt zu zeigen, dass man im Vorjahr nicht umsonst ins B-Level aufgestiegen ist. Es hätte wirklich ein großartiger Tag werden können…

Der argwöhnische Leser ahnt an dieser Stelle vielleicht schon, dass das Geschehen noch eine Wendung nehmen wird, doch alles der Reihe nach.

angriffMitteDie versammelte Welt, das waren je zwei Mannschaften aus Prag und Berlin, eine aus Wien, sowie zwei Dutzend Zuschauer, die allerdings auf den riesigen Besuchertribünen etwas verloren wirkten. Die Ausgangssituation für die Queerschläger war freilich nicht rosig, nach den ersten beiden Spieltagen belegte man den letzten Platz. Doch der Abstand zum Vorletzten betrug lediglich einen Punkt, das aufzuholen also nichts Unmögliches. Dafür könnte man ja den Heimvorteil nutzen…

Erstes Spiel gegen Berlin Thunder. Der Kontrahent ist ebenbürtig, die Queerschläger sind jedoch stets eine Nasenlänge vorn. Bis zum Satzball. Doch der will nicht gelingen. Berlin holt auf. Berlin zieht gleich. Berlin überholt. Berlin siegt 26:24. Wie bitter.
War das schon die Wendung?
Nein.
Zweiter Satz 25:18 für Chemnitz. Klares Ergebnis. Na bitte, geht doch. Weiter so!
Doch der dritte Satz ähnelte wieder stark dem ersten. Im Prinzip ein Déjà-vu. Kurz vor der Ziellinie abermals abgefangen, 25:23 für Berlin. Erstes Spiel verloren, abgehakt. Und von da an ging es bergab.

Der zweite Gegner war stärker. Deutlich stärker. Der spätere Turniersieger Alcedo Prag überzeugte mit Druck von Anfang bis Ende, sicherem Spielaufbau, zornigem Angriff, der zumeist auch einen Punkt brachte, sichtbarer Matchhärte, mehr Wettkampferfahrung.
Und das zeigte seine Wirkung. Chemnitz agierte zunehmend unsicher, unnötige Fehler häuften sich, eigene Angriffe verpufften an der Übermacht des Rivalen. Ein 13:25 im ersten Satz war die deutliche Quittung dafür.
Doch Aufgeben? Niemals!
Der zweite Satz lief besser. Die Gastgeber hatten sich wieder etwas gefangen, und auch Prag war längst nicht mehr so kampfeswütig. Das Ergebnis erneut knapp, 23:25. Doch verloren ist verloren.

Und hier ging auch noch mehr verloren. Die Spielfreude zum Beispiel. Eigentlich ging es jetzt schon um nichts mehr. Der Abstieg war nun sicher, die letzten beiden Partien gegen Aufschlag Wien und Vorspiel Berlin hätten völlig unverkrampft sein können. Doch nicht ohne Spielfreude. Die Luft war raus, der Frust bis in die Zuschauerränge zu spüren. Und die Gegner hatten leichtes Spiel. Schwamm drüber.

Unser Ausflug ins B-Level war also nur von kurzer Dauer. Wir waren nicht chancenlos. Die zumeist knappen Ergebnisse aller Spieltage haben gezeigt, dass wir technisch mit den anderen durchaus mithalten können. Was uns fehlt sind Wettkampferfahrung und das letzte Quäntchen Sicherheit im Spiel, um dem Druck eines versierten Gegners zu widerstehen. Und das erlangt man nicht im Training, sondern auf Turnieren. Also Leute, lasst uns fahren!

Frank M.

Anmerkung des Vorstands:
Wenn auch sportlich ein wenig bitter, so konnten wir wenigstens als Gastgeber glänzen. Lob gab es von allen Mannschaften für die Organisation und das leckere Buffet. Vielen vielen lieben Dank an die Helfer!!

🙂

Rabenbergpokal 2015

RB-Pokal2015_1

Wieso findet in Chemnitz, einem verschlafenen Kaff am Fuße des Erzgebirges, nach neunjähriger Abstinenz plötzlich wieder ein schwul- lesbisches Volleyballturnier statt? Und warum wird dort um den Rabenbergpokal gekämpft, benannt nach einem Hügel in jenem idyllischen Erzgebirge? Um Antworten darauf zu finden, muss man in der Historie der Queerschläger kramen.

Schon kurz nach Vereinsgründung 1997 fühlten wir uns stark und mutig genug, auf fremden Turnieren mit anderen Mannschaften unsere Kräfte zu messen. 1998 richteten wir unser erstes eigenes Turnier aus, welches sich in den darauffolgenden Jahren immer größerer Beliebtheit erfreute. Das Turnier zum zehnjährigen Vereinsjubiläum 2007 sollte ein Höhepunkt werden, geriet jedoch zum Fiasko. Ein freies Wochenende im Turnierkalender war rechtzeitig auserkoren worden, die Einladungen waren geschrieben und verschickt, erste Rückmeldungen kamen. Mitten in unsere Vorbereitungen platzte die Hiobsbotschaft, dass ein anderer Verein aus einer pulsierenden Metropole in nur 270 Kilometer Ferne just an denselben Wochenende ein Turnier plante. Unsere Gäste waren fort. Wer wird schon freiwillig nach Chemnitz fahren, wenn woanders der Bär steppt? Unser Turnier wurde abgeblasen, und seitdem herrschte hier turniermäßig Stille.

Wir zogen uns zurück auf einen einsamen Hügel mitten im finsteren Wald, den Rabenberg. Dort waren wir zuvor schon einige Male im Trainingslager gewesen, und hier wollten wir zukünftig unser Turnier austragen. Mannschaften aus Leipzig und Dresden gehörten fortan zu unseren treuen Gästen, der Rabenbergpokal wurde aus der Taufe gehoben.

Und dieses Jahr? Dieses Jahr hat es nicht geklappt. Das Management des Rabenberg Sportkomplexes konnte dieses Mal unsere Wünsche nicht allumfänglich erfüllen, die Durchführung eines Turniers war uns damit nicht möglich. Chemnitz hatte eine zweite Chance bekommen.

Zum Turnier waren sechs Mannschaften gemeldet, aus Jena, Leipzig und Halle sowie eine von der TU Chemnitz und zwei der Gastgeber. Kurzfristig und ungeplant kamen noch zwei weitere Teams hinzu, Flüchtlinge aus krisengeschüttelten Regionen wie Afghanistan, Syrien  und Pakistan. In der Vorrunde spielten in zwei Gruppen jeder gegen jeden. Die Spielniveaus der einzelnen Mannschaften überstrichen die gesamte Bandbreite von Anfänger bis Profi, und einige Partien hätten damit arg langweilig werden können. Waren sie aber nicht. Es dominierten der Fair-Play-Gedanke und das Streben nach Integration, obwohl es um nichts Geringeres als den Rabenbergpokal ging. So blieb auch bei den schwächeren Mannschaften der Spaß an der Veranstaltung ungebrochen. Die Finalrunde und das Finale selbst wurden dann mit etwas mehr Biss ausgetragen. In einem hochklassigen Endspiel verwiesen die Studenten der TU Chemnitz ihre Kontrahenten aus Leipzig auf den zweiten Rang. Den dritten Platz erkämpfte sich das Ligateam der Gastgeber. Umrahmt wurde das Turnier durch ein üppiges Buffet, welches nach der Siegerehrung nahtlos in eine Grillparty mündete.

Die Annäherung an die Fremden während des Turniers und auch danach beim Grillen war eher zaghaft. Unsere Kulturen sind wohl doch ziemlich weit voneinander entfernt. Trotzdem haben sich die Flüchtlinge willkommen gefühlt, der Wettkampf und das gesellige Beisammensein schienen ihnen eine erfreuliche Abwechslung gewesen zu sein. Und sicherlich würden sie auch ein zweites Mal kommen, sollte es in Chemnitz wieder ein solches Turnier geben.

Frank M.

Hitziger Spieltag in Prag

IMG-20150615-WA0012 - Klein

Prag. Goldene Stadt. Karlsbrücke. Moldau. Traumwetter am Juniwochenende. Wir waren da!

In einer aufgeheizten Halle wollten wir aber nicht die Sonne sehen, sondern Schweiß und schöne Schmetterbälle auf dem Spielfeld. Beides gab es reichlich. Erfolgsverwöhnt aus dem letzten Jahr spielen wir ja jetzt eine Klasse höher und können nun leider noch wenig Siegreiches vermelden. Die 1 : 2 – Bilanz vom ersten Ligatag (1 Sieg, 2 Niederlagen) lief noch unter Eingewöhnung. Darauf sollte aufgebaut werden. Das 0 : 3 diesmal sitzt dagegen schon ordentlich. Hier mal die Ergebnisse im Einzelnen:

Queerschläger Chemnitz Vorspiel Berlin 21 : 25 23 : 25
Queerschläger Chemnitz Alcedo Blues Praha 17 : 25 25 : 21 21 : 25
Queerschläger Chemnitz Aufschlag Wien Zicken United 18 : 25 25 : 23 22 : 25

Wien als jetzt Tabellenerster wurde von uns am Ende in die Verlängerung und dort in einen Rückstand gezwungen. Alle waren schon am zerfließen in der nicht abgekühlten und von Dresdner Fans (Freunden) nochmal richtig aufgeheizten Spielhölle…

Naja, die kalte Dusche hätt’es dann wohl gar nicht gebraucht. Die kam schon in Form von Jubelgesängen von der anderen Seite des Netzes. Das Trostpflaster: Leistungsmäßig sah man uns auf Augenhöhe. Soll heißen: Klar, Abstiegskampf. Aber nicht ohne Chance auf Erfolg. An der Stimmung und dem Kampfgeist müssen wir jedenfalls nicht arbeiten. Das hat gepasst. Auch an der Feierlaune am späteren Abend nicht, da waren wir wieder dort, wo man uns erwartet: ganz vorn dabei. Ja, eine ganze Klasse höher, würde ich sogar sagen 🙂

Im September entscheidet sich dann alles in Chemnitz. Als Gastgeber des finalen 3. Spieltags bieten wir hoffentlich nochmal alles auf. Ein großer Kader wird gebraucht für die dann anstehenenden 4 Spiele. Stimmung in der Richard-Hartmann-Halle wäre ein Traum.

Bis dahin
Marco